Geschichte

Alter Verein – immer noch jung!

Der Hardenberger Schützenverein 1656 e. V. stellt sich vor:

Die Gründung des Hardenberger Schützenvereins fällt in die Gründungszeit Preußens, nämlich in das Jahr 1656. Damit ist der Verein einer der ältesten Schützenvereine Deutschlands.

Bei seiner Gründung haben vermutlich die Grafen von Hardenberg mit Pate gestanden.

Nachgewiesen wird das Gründungsjahr des Vereins als Jahreszahl auf dem Schützenvogel, der als Wahrzeichen den Schützenpanzer ziert, über dessen Echtheit es keinen Zweifel gibt.

Ebenfalls keinen Zweifel gibt es an der Originalität der an dem Schützenpanzer angebrachten Königsplaketten, die von Namen, Stand, Beruf und Königsjahr der verschiedenen Schützenkönige in der 367-jährigen Vereinsgeschichte Kunde geben.

Die lange Reihe dieser Namen macht die soziale Bedeutung und die Integrationswirkung eines traditionellen Schützenvereins deutlich. Hier finden sich adelige Herren neben Bürgern, Handwerker neben Akademikern, Beamte neben Kaufleuten.

Die lange Reihe der Schützenkönige dokumentiert auch die Kontinuität und die Tradition des Vereinslebens durch die Jahrhunderte. Lediglich in Kriegszeiten oder in Zeiten landesweiter politischer Wirren finden sich keine Namen von Königen. Das heißt, in diesen Zeiten ruhte das Vereinsleben. Sobald sich aber die Zeiten stabillisierten, fanden sich immer wieder Vereinsmitglieder, die die Vereinstradition wieder aufnahmen.

Hierzu sei als Beispiel die jüngste Vereinsgeschichte angeführt. Der Hardenberger Schützenverein war bis Ausbruch des letzten großen Krieges ein blühender Verein. Er verfügte über eine Schützenhalle und ausgebaute Gewehr- und Pistolenstände. Schießsportlich war ein hoher Standard erreicht und die Vereinsfeste, ganz besonders aber das alljährliche Schützenfest, waren Glanzpunkte des fröhlichen Gesellschaftslebens in Neviges.

Diesem allen machte der Krieg und die damit verbundenen Wirren ein jähes Ende. Der Schießstand und die übrigen Anlagen gingen verloren. Das Vereinsleben kam vollkommen zum Erliegen, und nach dem Kriege verboten die alliierten Kontrollratsgesetze zunächst jegliche Schützentätigkeit.

Doch bereits 1953 fanden sich einige junge Leute zusammen, um zunächst mit Luftbüchsen wieder Schießsport zu treiben und sportliche Kameradschaft zu pflegen.

Die noch verbliebenen „alten“ Vereinsmitglieder taten sich bald mit den jungen zusammen und es entstand wieder ein Schützenverein in der bisherigen Tradition.

Der wertvolle Königspanzer und das Diadem waren von einem Vereinsmitglied über die Kriegs- und Besatzungszeiten hinweg gerettet worden; ebenso der größte Teil der schriftlichen Unterlagen und das Protokollbuch. So konnte mit Insignien und „Bürokratie“ das Fortbestehen des Schützenvereins ungebrochen gewährleistet werden.

Bereits im Jahr 1954 wurde unter großer Anteilnahme der Bevölkerung der erste Schützenkönig nach dem Krieg gekrönt und das erste Nevigeser Nachkriegsschützenfest gefeiert.

Aber auch die sportliche Seite sollte nicht zu kurz kommen: Unmittelbar nach der Gründung bemühte man sich um einen neuen, eigenen Schießstand. Das Gelände an der Lohmühle wurde dem Verein durch die Stadt zu günstigen Bedingungen überlassen und der Verein ging ans Werk.

Durch Spenden, Vereinsbeiträge und Zuschüsse wurde das Geld für den Bau der Schießsportanlage aufgebracht.

Den größten Anteil am Entstehen des neuen Objekts an der Lohmühle aber leisteten die Schützenbrüder durch ihre tatkräftige Mithilfe. Jahrelang standen die Vereinsmitglieder auf der Baustelle, um alle gemeinsam – jeder nach seinen Fähigkeiten – an dem Werk zu arbeiten. Es gab Rückschläge. Das Interesse ließ zwischendurch nach und musste wieder geweckt werden. Auch das Geld wurde gelegentlich knapp. Jedoch allen Zweiflern zum Trotz, konnte der Hardenberger Schützenverein im Jahre 1971 seine neue Schießsportanlage an der Lohmühle endlich einweihen.

Der Hardenberger Schützenverein heute:

Heute stellen die Schießstände und das dazugehörige Schützenhaus den Mittelpunkt des sportlichen und gesellschaftlichen Vereinslebens dar. Die dreizehn Pistolenstände (25 m) und sechs Gewehrstände (50 m) sowie einundzwanzig Luftgewehrstände bieten ideale Trainings- und Wettkampfmöglichkeiten.

Das Schützenhaus hat sich inzwischen zu einer öffentlichen Gaststätte mit Gesellschaftsräumen entwickelt. Mittlerweile ist das Haus nicht nur zur gesellschaftlichen Heimat der Schützen, sondern auch zu einer gastlichen Begegnungsstätte mit befreundeten Vereinen und Nevigeser Bürgern geworden.

Der Hardenberger Schützenverein besteht heute aus der stattlichen Anzahl von ca. 300 Mitgliedern inklusive der Jugendlichen. Die sportlichen Wettkampfgruppen erzielen bei den Kreis-, Bezirks- und Landesmeisterschaften sowie Deutschen Meisterschaften Erfolge, die sich sehen lassen können. Durch intensive Jugendarbeit wird der Nachwuchs für das sportliche Wettkampfschießen gefördert.

Der innere Zusammenhalt des Vereins dokumentiert sich in einem Vereinsleben, welches sich aus ehrgeiziger schießsportlicher Betätigung, Pflege der Schützentradition und fröhlich festlicher Geselligkeit zusammensetzt.

Die öffentlichen Veranstaltungen der Schützen wie Königsabend, Weihnachtsfeier, Ostereierschießen sowie das Gesellschaftsschießen erfreuen sich nicht nur bei den Vereinsangehörigen, sondern auch bei zahlreichen Gästen großer Beliebtheit.

Den jährlichen Höhepunkt stellt das Schützenfest mit dem traditionellen Prinzen- und Königsschießen, mit dem prächtigen Umzug unter reger Anteilnahme der befreundeten Vereine, der Bevölkerung und dem prunkvollen Krönungsball in der Stadthalle dar. Seit Schließung der Stadthalle in Neviges feiern wir unsere Krönung in unserem Schützenhaus.

Der Verein ist stolz auf sein hohes Alter. Er ist stolz auf das, was bisher geleistet wurde. Besonders stolz aber ist er darauf, dass er trotz seines hohen Alters jung geblieben ist.

Termine

  1. Axel-Freitag-Pokalschießen

    Samstag, 04.05.2024-11:00 - 17:00
  2. Sommerferien – Schützenhaus geschlossen

    Samstag, 06.07.2024 - Donnerstag, 25.07.2024